Geistlicher Impuls

 „Soweit Gottes Arm reicht, ist der Mensch nie ganz fremd und verlassen. Und Gottes Arm reicht weiter, als Menschen denken können.“ (Adolph Kolping)

Liebe Kolpinggeschwister,

mit den ausgebreiteten Armen Christi am Kreuz reichen die Arme Gottes um die ganze Welt. Aber nicht nur in diesen großen Dimensionen denken wir an Ostern, sondern auch in kleinen, persönlichen Dimensionen. Gott umarmt auch uns. Jede und jeden von uns.

Umarmt, das heißt, dass wir gehalten sind.

Umarmt, das heißt, dass wir geliebt sind.

Umarmt, das heißt, dass wir geborgen sind.

Umarmt, das heißt, dass da einer ist, dem wir wichtig sind und der uns in allen Lebenslagen mit seinen starken Armen unterstützt. Wir sind, wie Kolping sagte, nie ganz fremd und verlassen.

An Karfreitag hat Christus am Kreuz mit den Worten „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“ über seine Einsamkeit und seine Verlassenheit geklagt. Dann hören wir die Osterbotschaft: Gott umarmt die ganze Welt. Wir sind nie ganz fremd und verlassen, denn er hat Christus auferweckt! Halleluja!

In einem Buch von Cornelia Mack habe ich ein österliches Vaterunser gefunden, dass ich euch gerne weitergeben möchte:

Vater unser im Himmel.

Dein Sohn hat durch seine Auferstehung den Himmel uns ganz nahe gebracht.

Geheiligt werde dein Name.

Wir wollen ihn heiligen, indem wir immer mit Jesu Gegenwart rechnen.

Dein Reich komme.

Durch Ostern ist ein neuer Anfang gemacht: Dein Reich ist nahe herbeigekommen. Dein Reich der Liebe und des Friedens.

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Dein Wille ist, dass du uns durch Ostern neues Leben geben willst jetzt und in Ewigkeit.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Das Brot auf dem Tisch und das Osterwort, das unseren Glauben stärkt, gib uns täglich.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Vergib, wenn wir mit unserem Glauben immer wieder hinter deiner Ostertat zurückfallen.

Und führe uns nicht in Versuchung,

durch das, was wir vor Augen haben, wie Leid, Krankheit und Tod, an dich nicht mehr zu glauben.

Sondern erlöse uns von dem Bösen.

Erlöse uns von dem, was uns noch gefangen hält und uns davon abhält, ganz auf deiner Seite zu stehen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Karin Fritscher